Wehren
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Wehren

Unter Wehren verstehen wir historische Blankwaffen aus einer oder mehreren Epochen, beginnend mit dem Mittelalter bis hin zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In unserem Training verwenden wir stumpfe Waffensimulatoren aus Stahl, Holz oder Kunststoff mit abgerundeten Spitzen (oder zusätzlichem Stichschutz). Diese gelten als Sportgeräte und unterliegen nicht dem Waffengesetz (WaffG). Bei der Auswahl unserer Simulatoren achten wir darauf, dass diese den historischen Vorbildern so ähnlich wie möglich sind, um einer Rekonstruktion der historischen Kampftechniken auch möglichst nahe zu kommen. Um höchstmögliche Sicherheit der Fechtenden zu gewährleisten, kommen im sportlichen Kontext, zum Beispiel bei Turnieren, nur speziell dafür geeignete Simulatoren zum Einsatz.

Das lange Schwert (auch Langschwert, Bastardschwert, etc.) ist die bekannteste und beliebteste Wehr. Unter einem Langen Schwert versteht man ein zweihändig geführtes Schwert des späten Mittelalters bzw. der Renaissance. In der Regel waren beide Schneiden scharf. Aufgrund seiner langen schlanken Klinge war es neben dem Hieb auch für Stiche geeignet. Zusammen mit der Kreuzstange und dem Knauf ist die Ausführung vieler verschiedener Techniken möglich, sodass das lange Schwert eine sehr vielseitige Waffe ist. Länge und Gewicht kann erheblich variieren. Wir verwenden ausschließlich Simulatoren, die ein Gewicht von 1,8 kg nicht übersteigen.

Die Fechtfeder war wahrscheinlich auch früher schon eine Art „Turnierversion“ des Langen Schwerts. Die Klinge war dicker und stumpf. Auffällig ist der charakteristische „Schilt“, welcher den Händen zusätzlichen Schutz bietet.

Das Rapier ist eine einhändig geführte Hieb- und Stichwaffe, die seit dem 16. Jahrhundert in Europa weit verbreitet war und grundsätzlich auf die Ausführung eines Sichs optimiert war. Es wurde allein oder zusammen mit einer Beiwehr für die andere freie Hand verwendet. Dies konnte beispielsweise ein Dolch, ein kleiner Faustschild oder sogar ein Mantel sein.
Aussehen, Länge und Gewicht eines Rapiers können sich je nach Epoche, Herkunft und Gebrauch erheblich unterscheiden.

Das Montante ist nach der Überlieferung aus spanischen und portugiesischen Fechtbüchern ein mannshohes, zweihändig geführtes Großschwert der Renaissance. Es kam hauptsächlich gegen mehrere Gegner zum Einsatz. Einem Montantero kam beispielsweise die Funktion eines Leibwächters zu.

Der Säbel ist eine einhändig geführte Hieb- und Stichwaffe, die primär für den Hieb optimiert ist. Ein Säbel war meist gekrümmt und verfügte in der Regel über nur eine scharfe Schneide. Er fand hauptsächlich ab dem 18. Jahrhundert im militärischen Bereich Verwendung.

Das Lange Messer war hauptsächlich die Waffe der einfachen Bürger und Bauern des Hoch- und Spätmittelalters. Im Gegensatz zum Schwert, dessen Klinge symmetrisch geformt war, hatte es neben der scharfen langen Schneide nur eine sogenannte kurze Schneide auf dem Klingenrücken. Zudem verfügte es oft über einen Wehrnagel an der Kreuzstange, zum zusätzlichen Schutz der Hand. Das lange Messer wurde einhändig geführt und kam in verschiedensten Kontexten zum Einsatz.

Das Ringen bezeichnet den unbewaffneten Kampf, welcher als Grundlage des Fechtens angesehen wird. Unterschieden wurde früher zwischen dem geselligen Ringen – einer Art des sportlichen Kräftemessens – und dem ernstlichen Ringen im Kampf.

Neben den bisher aufgeführten Wehren gab es noch viele weitere. Anbei ein paar Impressionen aus unserem Arsenal.